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Beste Aktien

tinto Privatanleger-Informationen zu den Gerüchten um die angeblich “besten Aktien”

Welche sind die “besten Aktien”?

Gerade Anfänger stellen gerne die Frage: “Welche sind die besten Aktien?” Und sie pilgern auf der Suche nach den besten Aktien-Tipps durch Börsenforen und soziale Netzwerke, buchen Newsletter mit “geheimen” Börsenerfolgstipps oder fallen auf Werbung und lancierte Artikel mit hohen Renditeversprechen herein. Sie wurden angesteckt von dem Gerücht, es gäbe da einzelne Aktien oder andere Geldanlageprodukte, die sie in Kürze reich machen würden.

“Welche sind die besten Aktien?” Die, die diese Frage stellen, hoffen auf eine einfache Antwort. Aber gibt es die überhaupt?

Beste Aktien - was soll das überhaupt sein?

Ob man mit einer einzelnen Aktie Gewinn oder Verlust macht, hängt von der Kurs-/Wertentwicklung und von der Dividende (Ausschüttung an die Aktionäre) ab. Beide zusammen sowie die Kosten, die man davon abziehen muss, bestimmen die Rendite.

Wenn man eine Aktie kauft, weiß man natürlich noch nicht, wie die Kursentwicklung sein wird und auch die Dividende ist nicht längerfristig vorhersehbar. Außerdem ist eines der Börsengesetze, dass man sich hohe Renditechancen i. d. R. mit hohem Risiko “erkauft”. Sind die besten Aktien nun die mit der höchsten Renditechance oder solche mit niedrigem Risiko? Darauf kann es nur individuelle Antworten geben - je nach Anlegerprofil, Anlagehorizont, sonstigem Vermögen etc.

Risiken an der Börse

Die Börse ist keine Einbahnstraße: Aktienkurse (Aktienkurs = Preis pro Aktie) ergeben sich aus Angebot und Nachfrage und schwanken ständig nach oben und unten, da sich Angebot und Nachfrage ständig ändern. Diese Kursbewegungen hängen nur zum Teil von der Entwicklung der Aktiengesellschaft selbst ab, sondern auch von der Stimmung an der Börse, die wiederum von der lokalen Wirtschaft, von der Weltwirtschaft, von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, politischen Umwälzungen, Naturkatastrophen und von vielen anderen Faktoren beeinflusst wird.

Aktien bieten im Durchschnitt und mittel- bis langfristig gesehen mittlere bis sehr große Renditechancen bei mittlerem bis sehr hohem Risiko. Aber für einzelne Aktien ist alles möglich: Die einen bergen bei möglicherweise sehr hoher Chance die Gefahr eines großen Verlustes bis Totalverlustes, andere bei kleiner Chance ein sehr hohes Risiko.

Wegen des Risikos sollte man "nie alle Eier in einen Korb legen" - das nennt man Diversifikation. Die Diversifikation gehört zu den wichtigsten Geldanlagestrategien (wie auch das Thema Liquidität). Nicht nur, dass man seine komplette Vermögensanlage auf mehrere Standbeine verteilt, sondern auch den Teil, der im Wertpapierdepot geführt wird, streut. Indem man statt auf einzelne Aktien auf Aktienfonds setzt, bringt man schon etwas Streuung in sein Depot. Doch selbst da sollte man nicht nur einen einzelnen Aktienfonds, sondern mehrere mit verschiedenen Anlageschwerpunkten von verschiedenen Fondsmanagern/Banken kaufen. Und natürlich kann man auch Aktien und Aktienfonds kombinieren: z. B. deutsche, europäische und US-amerikanische Aktien selbst entsprechend der eigenen Strategie aussuchen - denn bei ihnen ist es noch leicht, sich selbst auf dem Laufenden zu halten -, bei den Schwellenländern auf Aktienfonds setzen.

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Beste Aktien - kann man sie mit der Dividenden-Strategie finden?

Die Dividende ist eine Ausschüttung eines Teils des Gewinns der Aktiengesellschaft an deren Aktionäre. Die Dividendenhöhe wird vom Vorstand vorgeschlagen und von der Hauptversammlung der Aktiengesellschaft beschlossen.

Die Dividenden-Strategie wird gerne von sicherheitsbewussten Anlegern benutzt. Sie wählen diejenigen Aktien aus, die die höchste Dividendenrendite aufweisen.

Die Dividendenrendite wird folgendermaßen errechnet:

    Dividendenrendite = Dividende : aktueller Kurs

Kritik an der Dividenden-Strategie

Die Dividendenrendite-Strategie berücksichtigt meist nicht den Kursverlauf/die Wertentwicklung des Wertpapiers als Auswahlkriterium, sondern nur die Ausschüttungen. Als langfristiger Anleger ist man in der Regel aber nicht an Ausschüttungen interessiert, sondern daran, dass die Firmen, in die man investiert hat, das Geld nutzen und sich bestmöglich entwickeln, so dass sich dadurch der Wert (Kurs) des Firmenanteils nachhaltig erhöht.

Zunehmend werden von Unternehmen auch Dividenden ausgeschüttet, obwohl überhaupt kein Gewinn erzielt wurde - nur um die Aktionäre bei Laune zu halten. Auf die Art vermindert das Unternehmen seine Substanz. Das merken auch die Anleger. Die Folge ist: Die Nachfrage sinkt, dadurch sinkt auch der Kurs. Wer Pech hat, bekam zwar Dividenden, aber hat beim Verkauf einen Kursverlust.

Aktienrendite:
Zur Bewertung, was eine Aktieninvestition tatsächlich bis heute gebracht hat, kann man die Aktienrendite errechnen:

Aktienrendite = (Kaufkurs - aktueller Kurs + Dividenden) : Kaufkurs

Erfolg der Dividenden-Strategie:

Schaut man sich die Ergebnisse dieser Strategie im Zeitraum vom 30.4.2008 bis 31.5.2010 an, dann ist die Wertentwicklung bei Anwendung der Strategie auf DAX-Aktien fast identisch mit der Entwicklung vom DAX (Deutscher Aktienindex) - bringt also wenig. Wurde die Strategie auf Aktien aus dem DJ Euro Stoxx 50 angewendet, so war das Ergebnis etwas besser als der Index. Auf Aktien aus dem Dow Jones angewendet war das Ergebnis unglaublich viel schlechter als die Entwicklung des Dow Jones (Quelle: Entwicklung der Strategiedepots - Finanztest 7/2010). Auch mittelfristig überzeugt die Strategie nicht: Auf DAX-Aktien angewendet war die Wertentwicklung vom 30.4.2008 bis 31.8.2010 schlechter als der DAX, auf den DJ Euro Stoxx 50 angewendet besser als dieser Index, im Falle des Dow Jones extrem viel schlechter (Quelle: Finanztest 10/2010). Wie erfolgreich oder erfolglos die Dividendenstrategie von “Börsenexperten” bewertet wird, hängt oft mit dem Zeitraum und der Auswahl der Titel zur Bewertung zusammen. Entsprechende Statistiken sollte man sehr kritisch beäugen.

Dividendenstrategie mit Aktienfonds (gemanagte Fonds und Dividendenindex-Fonds)

Die Dividendenstrategie lässt sich mit dem direkten Kauf von entsprechenden Aktien und/oder mit Divendenstrategie-Aktienfonds verwirklichen. Es gibt sowohl aktiv gemanagte Dividendenstrategie-Aktienfonds (auch solche, die an der Börse gehandelt werden), die nach der Dividendenstrategie und zusätzlichen Kriterien die Aktien für das Fondsdepot auswählen, als auch Dividendenindex-Fonds, die sich einfach nach einem vorhandenen Dividendenindex richten.

Dividenden-Indizes sind z. B.

  • DivDax / Deutschland
  • DaxPlus Maximum Dividend / Deutschland
  • Euro Stoxx Select Dividend 30 / Euroland
  • MSCI EMU High Dividend Yield / Euroland
  • Stoxx Europe Select Dividend 30 / Europa
  • MSCI Europe High Dividend Yield / Europa
  • Dow Jones US Select Dividend / USA
  • Dow Jones Asia/Pacific Select Dividend 30 / Asien und Pazifik
  • Stoxx Global Select dividend 100 / weltweit

Bei den Dividendenindex-Fonds gibt es solche, die den Dividendenindex mit den entsprechenden Aktien tatsächlich nachbauen und solche, die nur die Entwicklung nachbilden - tatsächlich können ganz andere Aktien in dem Fondsdepot sein, aber die Differenz zur Indexentwicklung wird über ein Swap-Papier gesichert. Wer also tatsächlich in die Firmen mit diesem Dividenden-Merkmal investieren und nicht nur auf eine Entwicklung wetten will, sollte sich für einen klassischen (voll replizierenden) Indexfonds entscheiden.

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Beste Aktien - mit der Trend-Strategie?

"The trend is your friend" - der Trend ist dein Freund. Bei dieser Strategie werden die Aktien (oder Fonds) ausgewählt, die sich in den vergangenen 1, 3 oder 5 Jahren am besten entwickelt haben. Man geht davon aus, dass sich ein Trend auch weiter fortsetzt.

Kritik an der Trend-Strategie

Nur weil etwas gestern gut lief, muss es nicht auch morgen gut laufen. Beispielsweise wirken sich Krisen auf die verschiedenen Branchen unterschiedlich aus - war beispielsweise die Euro-Abwertung für viele Firmen ein Desaster, so konnte sich doch die Exportwirtschaft über sich füllende Auftragsbücher freuen. Derartige Auswirkungen können je nach Branche und Firma kurz oder lange dauern. Gerade wenn nur das letzte Jahr zur Auswahl herangezogen wird, läuft man Gefahr, nach dieser Strategie ausschließlich junge, gehypte Firmen auszuwählen - von denen viele aber auch ganz schnell wieder verschwinden können. Der Zeitpunkt von Aktienkauf und -verkauf spielt eine sehr große Rolle für das Ergebnis.

Erfolg der Trend-Strategie

Schaut man sich die Ergebnisse dieser Strategie (durchgeführt vom 30.4.2008 bis 31.5.2010 - Auswahl der Aktien nur jeweils nach Ergebnissen des letzten Vorjahres) an, dann ist die Wertentwicklung bei Anwendung der Strategie auf DAX-Aktien schlechter als die Entwicklung vom DAX (Deutscher Aktienindex). Wurde die Strategie auf Aktien aus dem DJ Euro Stoxx 50 angewendet, so war das Ergebnis schlechter als der Index selbst. Auf Aktien aus dem Dow Jones angewendet, war das Ergebnis besser als die Entwicklung des Dow Jones (Quelle: Entwicklung der Strategiedepots - Finanztest 7/2010).

Strategietipp

Meiner Meinung nach sollte man nicht nur das Vorjahr zur Auswahl der Aktien heranziehen, sondern auch den Trend der letzten 3 und der letzten 5 Jahre beachten. Wenn man sich dann noch die entsprechenden Charts (Performance-Diagramme) im Vergleich zum jeweiligen Aktienindex anschaut, kann man erkennen, wie eine Aktie in Krisen und nach Krisen reagiert. Wenn die Aktie nicht nur in Krisen stark fällt (Gewinnmitnahmen), sondern sie hinterher wieder zu denen gehört, die überproportional stark ansteigen, dann lohnt es sich, sich mit den Nachrichten zu der Firma und deren Branche auseinanderzusetzen und einen Einstieg in Erwägung zu ziehen.

Beste Aktien - mit der Umkehrstrategie?

Diese Strategie ist die Umkehrung der Trend-Strategie. Man wählt die Aktien mit der schlechtesten Wertentwicklung im letzten Jahr aus.

Kritik an der Umkehrstrategie

Manche Börsianer spekulieren darauf, dass eine Aktie mit negativem Trend irgendwann entdeckt wird und sich viele Anleger darauf stürzen, wodurch dann der Preis steigt. Ähnlich hoffnungsvoll agieren auch die, die Aktien mit niedrigem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV = Kurs : Gewinn pro Aktie) aussuchen. Doch der Markt (Angebot und Nachfrage) lässt sich nicht von statistischen Zahlen beeindrucken. Meiner Meinung nach sollte man sich lieber diesen Grundsatz vor Augen führen: Nur weil sich der Wert einer Aktie um die Hälfte reduziert hat, heißt das nicht, dass sie das nicht noch einmal tun könnte - genauso kann eine Aktie, deren Kurs seit Monaten schläft, auch noch Jahre weiterschlafen. [Doch manchmal findet tatsächlich eine Firma und deren Aktie aus dem Tal der Tränen wieder heraus: z. B. 2010 Infineon. Das ist aber die Ausnahme.]
 

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Beste Aktien - Fazit

Die besten Aktien sind die, die zum Anleger, seinen Anlagezielen und zu seiner Vermögens- sowie Wertpapierstrategie passt. Aktien sollten nur einen Teil der Geldanlage ausmachen - Streuung ist eine der wichtigsten Anlagestrategien, ein weiterer sehr wichtiger Gesichtspunkt ist die Liquidität.  Es gibt auch keinen Grund sich zu entscheiden, ob Trendstrategie oder Dividendenstrategie auf Ihr ganzes Depot angewendet werden sollen - vielleicht entscheiden Sie sich bei Technologie-Werten für die Trendstrategie, bei DAX-Werten für die Dividendenstrategie. Alles ist möglich. Es ist Ihre Entscheidung.

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